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Dalibor Michalek: Unsere Plattform spart Geld

Dalibor Michalek erklärt, wie die Plattform RAILVIS funktioniert und wie Kunden Zeit und Geld sparen können.

Dalibor Michalek: Unsere Plattform spart Geld

Dalibor Michalek arbeitet bei RAILVIS.com als Senior Sales Manager. Er hat die juristische Fakultät in der Slowakei absolviert und verfügt über 5 Jahre Erfahrung bei Eisenbahnunternehmen und Waggonvermietungen in Wien, Österreich, wo er als Manager und Jurist tätig war.

RM: Wie sind Sie zu dieser Stelle gekommen?

Dalibor Michalek: Ich kannte und nutzte RAILVIS.com schon vorher, da ich im Eisenbahnsektor arbeitete, und zwar für eine Eisenbahngesellschaft und eine Autovermietung. Ich war fasziniert von der Idee eines interaktiven Zusammentreffens von Angebot und Nachfrage auf täglicher Basis, da mir selbst ein solches Produkt auf dem täglichen Markt fehlte. Gleichzeitig gefallen mir die innovativen Praktiken und Ideen im eher konservativen Bahnsektor und der Wunsch, daran teilzuhaben! Ich mag die "Atmosphäre" von Start-up-Unternehmen, in denen Erfahrung auf Visionen trifft, wenn es darum geht, etwas Neues auf den Markt zu bringen. Bei den ersten Treffen hatte ich ein gutes Gefühl bei dem Team und sah, dass dort gute Leute arbeiten, was mich ebenfalls davon überzeugte, Teil des RAILVIS.com-Teams zu werden.

RAILVIS.com macht es einfach, Preise und Kapazitäten im Schienengüterverkehr abzufragen

RM: RAILVIS.com ist seit mehr als drei Jahren auf dem Markt. Woran arbeiten Sie derzeit?

Dalibor Michalek: Im Mai haben wir die Möglichkeit eingeführt, europaweit Preise für den Schienengüterverkehr abzufragen. Dieser Service richtet sich an alle Eisenbahnunternehmen, Operateure, Spediteure und Industrieunternehmen. Neben lang- und mittelfristigen Projekten können auch kurzfristige Transportkapazitäten, sogenannte Ad-hoc-Züge, angefragt werden. Für die Bahnkunden bedeutet dies eine erhebliche Zeitersparnis, eine Chance, sich die bestmögliche Transportkapazität zu sichern und gleichzeitig Kosten zu senken.

RM: Können Sie das näher erläutern?

Dalibor Michalek: Ein Kunde, z.B. ein Bahnspediteur, muss 1000 Tonnen Güter von Rotterdam nach Budapest transportieren. Er füllt die Plattform mit den wichtigsten Daten für sein Projekt aus. Das System erkennt dann alle verfügbaren Strecken (Alternativen über Österreich oder die Tschechische Republik), alle Grenzübergänge, und die Anfrage erreicht alle Beförderer - nationale, private und kleinste regionale Beförderer, die die Möglichkeit haben, entweder die gesamte Strecke oder nur den Teil des Gebiets anzubieten, den sie am besten kennen. Das System ist dann in der Lage, die Teilstrecken der verschiedenen Beförderungsunternehmen zusammenzustellen und schließlich den Gesamtpreis zu addieren. Auf diese Weise hat der Kunde die Wahl zwischen verschiedenen Lösungen - eine ganze Strecke mit einem Beförderer oder eine Strecke, die sich aus mehreren Beförderern zusammensetzt. Die endgültige Wahl der Lösung bleibt dem Kunden überlassen und richtet sich nach dem Preisniveau, der Kapazität, der geeigneten Route und der Laufzeit oder nach den Erfahrungen mit den Transportunternehmen.

RM: Was hat Sie dazu bewogen, diese neue Funktion zu entwickeln?

Dalibor Michalek : Leistungsanfragen im Schienenverkehr sind traditionell per Telefon oder E-Mail kompliziert. Die Kunden wenden sich nur an die ihnen bekannten Verkehrsunternehmen und haben nicht die Zeit oder die Kapazität, alle verfügbaren Optionen und Strecken zu recherchieren. Der europäische Eisenbahnmarkt ist inzwischen weitgehend privatisiert, und allein in Deutschland gibt es über 300 verschiedene Betreiber, die zwar unterschiedliche regionale Dienste anbieten, aber außerhalb ihres eigenen Gebiets vielleicht nicht so bekannt sind. Auf diese Weise zeigt das System schnell und übersichtlich alle verfügbaren Optionen auf, was eine große Hilfe bei der Preisgestaltung oder Planung des Schienenverkehrs ist.

RM: Haben Sie in den drei Jahren, in denen Sie auf dem Markt sind, einen Wandel in der Wahrnehmung der Kunden in Bezug auf die Digitalisierung im Schienengüterverkehr festgestellt?

Dalibor Michalek: Wir sehen in ganz Europa eine deutliche Verschiebung in eine positive Richtung. Wir haben jetzt über 300 Eisenbahnunternehmen in ganz Europa, und diese Zahl wächst. Wir sind bereits ein etabliertes Produkt für die Vermietung oder den Verkauf von Waggons und Lokomotiven. Die Einfachheit der Plattform und unseres Geschäftsmodells hilft dabei. Wir haben ein starkes internes Betriebsteam hinter den Kulissen, das den Disponenten und Managern der Verkehrsunternehmen hilft, die richtigen Daten schnell und effizient einzugeben. Das Geschäftsmodell basiert auf einer Jahresgebühr, nach der die Nutzer völlig frei sind, was die Anzahl der gesendeten Anfragen oder eingegebenen Angebote angeht. Die überwiegende Mehrheit der Kunden hat ihre Mitgliedschaft bereits mehrmals erneuert, was ein Indikator für die Zufriedenheit und eine Motivation für uns ist, die Plattform weiterzuentwickeln.

RM: Wie groß ist das Interesse an RAILVIS.com? Wie gewinnen Sie neue Kunden?

Dalibor Michalek: Die Plattform ist auf dem Eisenbahnmarkt bereits gut bekannt, so dass es nicht ungewöhnlich ist, dass sich neue Unternehmen an uns wenden, um mehr zu erfahren oder ihre jährliche Mitgliedschaft zu bestätigen. Zu diesem Zweck haben wir ein internationales Vertriebsteam, das mit neuen potenziellen Kunden kommuniziert und auch gute Beziehungen zu bestehenden Kunden pflegt. Außer in der Tschechischen Republik haben wir Handelsvertreter in Deutschland, Italien, der Slowakei und Polen.

RM: In welchen europäischen Ländern sind Sie am erfolgreichsten?

Dalibor Michalek : Der deutsche Eisenbahnmarkt, der größte in Europa, war von Anfang an der Schlüssel zum Erfolg unserer Plattform, und wir haben dort inzwischen die meisten Kunden. Wir sind auch in Österreich, den Niederlanden, der Schweiz und den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens sehr erfolgreich, und schließlich in Tschechien und der Slowakei, wo das Umfeld anfangs eher konservativ war. Wir expandieren jetzt nach Polen, Frankreich, Italien und in die Balkanländer.

RM: Sie lassen sich viel Neues einfallen - ich nehme an, dass dies mit einer Aufstockung des Personals einhergehen muss. Wie setzt sich das Team, das an der Plattform RAILVIS.com arbeitet, derzeit zusammen?

Dalibor Michalek: Unser Team besteht bereits aus mehr als 20 Personen. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Händlern haben wir ein wachsendes Team von IT-Programmierern und ein Betriebsteam, das den Nutzern der Plattform bei der genauen Dateneingabe hilft. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Zusammenarbeit mit der Universität Žilina und ihrer Fakultät für Verkehrswesen, wo wir qualifizierte junge Leute rekrutieren können, die unsere Plattform als die Zukunft des Schienengüterverkehrs sehen, ohne dass wir sie in irgendeiner Weise motivieren müssen.

RM: Zu Beginn dieses Interviews haben wir die neue Funktion der "Preisanfrage für den Schienenverkehr" erwähnt. Aber Sie haben noch eine weitere Neuerung eingeführt, um welche handelt es sich?

Dalibor Michalek: Es handelt sich um die Nutzung von freien Kapazitäten auf bestehenden Zügen. Nehmen wir ein praktisches Beispiel: Ein Bahnbetreiber plant einen vollen Zug von Punkt A nach Punkt B. Auf dieser Strecke können bis zu 2.000 Tonnen Güter transportiert werden, aber der Beförderer wird nur 1.400 Tonnen für seinen Zug nutzen. Die verbleibende Kapazität von 600 Tonnen kann auf dem gesamteuropäischen Markt angeboten werden, und andere Betreiber können einzelne Waggons oder Lokomotiven zu sehr günstigen Bedingungen hinzufügen. Das Gleiche gilt für Lokomotivfahrten, d.h. die Lokomotive fährt eine längere Strecke komplett leer. Natürlich ist es auch eine Frage des Zufalls, dass die Anforderungen für eine ähnliche Strecke und zu einer ähnlichen Zeit bei verschiedenen Unternehmen zusammenkommen. Die Eisenbahnunternehmen stellen jedoch bereits fest, dass dies zu einem gewissen Prozentsatz gelingt, so dass sich für beide Seiten eine erhebliche Ersparnis oder ein zusätzlicher Gewinn ergibt.

RM: Das sind die aktuellen Neuigkeiten, was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Dalibor Michalek: Wir versuchen, den manuellen Aufwand für die Eisenbahnunternehmen zu minimieren. Wir suchen nach Möglichkeiten, die Systeme zu verknüpfen, damit die verfügbare Kapazität so automatisch wie möglich angezeigt werden kann und wir die Arbeitsbelastung der Disponenten reduzieren können, die ohnehin schon stressig genug ist. Wir planen auch neue Funktionalitäten, wie z. B. die Möglichkeit, effizient die Reparatur von Eisenbahnfahrzeugen oder Eisenbahnpersonal anzufordern. Unser Ziel ist es, nach und nach alles, was mit der Eisenbahn zu tun hat, über unsere Online-Plattform anzufragen und anzubieten.

RM: Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?

Dalibor Michalek: Mir gefällt die Tatsache, dass wir wirklich erfahrene Leute in unserem Team haben, die wissen, was sie tun und wie es geht. Das motiviert mich auch, besser zu werden und mich sowohl beruflich als auch persönlich weiterzuentwickeln. Andererseits weiß ich, dass ich mit meinem Beitrag etwas Besonderes aufbaue, das bereits dazu beiträgt, die Ziele unserer Kunden zu erreichen. Außerdem finde ich es lohnend, neue Menschen, Unternehmen und die Geschichten dahinter kennen zu lernen 😊.


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